Die Mördergesellschaft

Von Robert Thomas

Robert Thomas' turbulente Krimi-Groteske spielt im Herzen Frankreichs, in dem kleinen Provinzstädtchen Neuville-sur-Vernisson im Departement Loire. Der kleine verschlafene Ort zählt 8703 Einwohner. Es gibt dort eine römische Ruine und ein Schloß aus dem 13. Jahrhundert, derzeit im Besitz der Familie de Grandterre. Die Bürger von Neuville-sur-Vernisson erholen sich gerne im städtischen Park, einer typischen Anlage der III. Republik mit einem Standbild des General Truffe (1801-1881).

Es gibt einen Bahnhof, eine Post, ein Rathaus, das Hotel "Zur eisernen Jungfrau" und zwei, drei Cafés, eines davon führen die Geschwister Pitard. In Neuville-sur-Vernisson liest man das Heimatblatt "Der Siebenschläferbote". Unweit der Redaktion liegt die Polizeistation. Im übrigen ist Neuville-sur-Vernisson Luftkurort und bietet Gelegenheit zur Jagd und zum Angeln.

Eine wahre Idylle also? Weit gefehlt! In der Männerwelt des Ortes gärt und brodelt es. Die Baronin (eine Frau!) greift nach dem Bürgermeisteramt und wiegelt die Frauen auf. Vier besonders leidgeprüfte Männer sinnen seit langem auf Rache an ihren Hausdrachen. Zur Abschaffung ihres "Sklavendaseins" gründen sie in stiller Nacht eine Mörder-GmbH. Ihre Pläne und Alibis sind raffiniert, ja genial, und trotzdem läuft alles irgendwie falsch: Die Teufelsweiber erfreuen sich weiterhin bester Gesundheit, wohingegen den Mitgliedern der mordlustigen Gesellschaft die merkwürdigsten Pannen und Unfälle zustoßen.

Das Karussell der Ereignisse dreht sich immer schneller, bis letztendlich alles ganz anders kommt, als es der gewiefteste Krimizuschauer erwartet.

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